Schreinerbetrieb und sein Betätigungsfeld

posted am: 24 April 2020

Im 14. Jahrhundert spaltete sich die Zunft der Zimmerer. So entstand die Zunft der Schreiner. In vielen Regionen werden diese Handwerker auch Tischler genannt. Den Schreinern war es erlaubt, Leim und Hobel für ihre Arbeit zu benutzen. Ihre Hauptaufgabe war es, Möbel und Fenster zu bauen. Es war und ist immer noch ein angesehenes Handwerk.

Was ein Schreiner herstellt

Auch dieser Beruf hat im Laufe der Jahrhunderte eine Wandlung erfahren. Damals wurden hauptsächlich nur Möbel und Fenster gebaut. Heute dagegen gehören auch Treppen und sogar Särge zu der Produktpalette. In einer Bauschreinerei gehört auch der Innenausbau eines Hauses dazu, sofern es sich um Holzarbeiten handelt. Wie in allen alten Zünften gibt es auch hier die klassische Hierarchie vom Lehrling über den Gesellen bis hin zum Meister. Die Arbeit findet meist in einem Schreinerbetrieb statt. Hier werden hauptsächlich glatt gehobelte Bretter und Holzplatten (Leimholz) verarbeitet. Vor der Industrialisierung wurden alle Arbeiten ohne den Einsatz von Maschinen ausgeführt. Ab ca. 1840 kamen die ersten Maschinen zum Einsatz. Hierzu zählten die Kreissäge, die Hobel- und Fräsmaschine. Heute sind auch diese Werkzeuge immer noch im Einsatz. Natürlich sind diese Werkzeuge um vieles handlicher als damals. Sehr genaues Arbeiten war und ist eine Grundvoraussetzung in dem Beruf als Schreiner.

Der Wandel im der Industrie

In einem Schreinerbetrieb wie beispielsweise Raab & Holzmann für die industrielle Fertigung wird der Arbeitsablauf in viele Einzelschritte unterteilt. Oft erledigen sogar automatische Maschinen einen Großteil der Arbeit wie zum Beispiel das Abmessen und genaue Zuschneiden. Wird das Möbelstück montiert, ist oft noch Handarbeit gefragt. Bei traditionellen Betrieben gibt es aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auch Arbeitsteilung. Da hier Einzelstücke oder Kleinstserien hergestellt werden, wird erst abgemessen und angezeichnet. Die nächste Abteilung ist für den Zuschnitt zuständig und so weiter. Am Ende werden die Einzelteile im Betrieb oder direkt beim Kunden montiert. Eine Möbelschreinerei wird oft zur passgenauen Anpassung der Möbel bei Dachschrägen oder sehr individuellen Wünschen des Kunden in Anspruch genommen.

Die Bauschreinerei

Manch Schreinerbetrieb hat sich auf den Innenausbau von Rohbauten spezialisiert. Hier werden dann Treppen und Geländer montiert. Zuvor werden oft die einzelnen Komponenten in der Halle der Schreinerei gefertigt. Die Schwierigkeit besteht darin, dass es oft Abweichungen des Rohbaus zur Zeichnung gibt. Daher werden meist erst dann die Treppen oder Geländer ausgemessen, wenn die Maurer oder Betonbauer mit ihrer Arbeit fertig sind. Es gibt eben immer kleine Abweichungen zur Zeichnung des Architekten. Die Bauschreinerei hat sich übrigens erst nach 1945 entwickelt und ist auch für Konstruktionen des Außenbereichs zuständig. Wegen vieler frei zugänglicher Industrieprodukte aus Baumärkten verwischt inzwischen die einstige Trennung der beiden Schreinereiarten wieder zu einem Gewerbezweig.

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